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Tiere, die dir gut tun


Am 2. Juni schnürte ein Teil der Schulgemeinschaft die Wanderschuhe und machte sich von Freital Hainsberg auf zum Biohof Klügel. Schulcoach Janie Thomann hatte die Familien sowie das Team der DPFA-Regenbogenschulen Rabenau eingeladen, gemeinsam die Gegend zu erkunden, den Biohof sowie die Möglichkeiten der tiergestützten Intervention kennenzulernen.

 

Drei Kinder vor dem Gehege eines Ziegenbocks
Die Familien-Wanderung endete am Biohof Klügel mit seinen zahlreichen Nutztieren. Foto: DPFA Rabenau

Insgesamt 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer machten sich auf den Weg. Die Eltern und Schülerinnen wie Schüler kamen überwiegend aus den Klassen 3 bis 9. Sie wurden begleitet von zwei Haushunden: Lotta und Abi. Sie sorgten sehr gut erzogen an der Seite eines mitwandernden Vaters für Aufmerksamkeit unter den Wandernden. Durch den Pfaffengrund wanderte die Gemeinschaft bis zur Weißiger Höhe. Auf dem Biohof Klügel konnten die Wanderer eine Hofführung mitmachen.

 

drei Frauen sprechen an einem gedeckten Tisch
Der Nachmittag diente auch Eltern dazu, miteinander ins Gespräch zu kommen. Foto: DPFA Rabenau

Auf dem Weg

Die Wanderung zielte darauf ab, eine Gemeinschaft außerhalb des Kontextes Lernen zu schaffen. Auf der Wegstrecke musste ein gemeinsames Tempo gefunden werden. Dabei richteten sich die älteren Schülerinnen und Schüler nach den jüngeren. Die leichte körperliche Anstrengung trug nicht nur zur Fitness bei, sie wirkte auch entspannend und ausgleichend – vor allem zur medialen Freizeitgestaltung. Die Eltern hatten die Gelegenheit, miteinander ins Gespräch zu kommen und sich untereinander auszutauschen.

 

Kind mit Gans
Mit Geduld und Achtsamkeit kamen die Tiere langsam näher. Foto: DPFA Rabenau

Am Ziel

Am Ziel – dem Biohof Klügel – konnten die Teilnehmenden die tiergestützte Intervention anhand theoretischer Informationen und praktischer Beispiele kennenlernen. Die Besucher haben die verschiedenen Nutz- und Haustiere, wie Esel, Schafe, Hühner und Pferde, beobachtet und konnten einige von ihnen auch anfassen. Dieses haptische Erleben war ein schöner Ausgleich gegenüber dem kognitiven Erleben, welches die meiste Zeit des Tages füllt. Kerstin Ardelt-Klügel arbeitet als Fachkraft für tiergestützte Intervention und gab den Eltern und Kindern ihr Wissen zur pädagogischen Wirkung von Tieren weiter. Den Abschluss bildete das gemütliche Zusammensitzen aller Teilnehmenden an der Feuerschale.

 

Schulcoach Janie Thomann freute sich über zahlreiche positive Rückmeldungen zum Familien-Wander-Nachmittag. Foto: DPFA Rabenau

Tiere tun gut und helfen beim Lernen

Schulcoach Janie Thomann lag das Vorstellen der tiergestützten Intervention sehr am Herzen. Sie wählte den Biohof Klügel deshalb ganz bewusst als Ziel der Wanderung der DPFA Rabenau. „Ich wollte gerne die Eltern unserer Schulen für ein Medium sensibilisieren, welches für ein besonderes Erleben sorgt und gerade Verhaltens-schwierigen Kindern eine große psychosoziale Unterstützung bietet“, erklärt sie.

 

Kind streichelt Ziegenbock durch einen Zaun
Das Wahrnehmen der Nutztiere mit allen Sinnen war ein besonderes Erlebnis für die Kinder. Foto: DPFA Rabenau

Die Kinder und Jugendlichen mussten beispielsweise eine besondere Form der Aufmerksamkeit zeigen, um mit dem Hofhund „Kaja“, einem Australien Shepherd in Kontakt zu kommen. Die Hündin kam nur zum Streicheln, wenn die Kinder geduldig warteten und sie sich aussuchen konnte, ob sie sich dem Kind nähern möchte oder nicht. Schon diese Situation hilft Kinder, denen es schwerfällt geduldig zu warten, oder auch einen respektvollen Umgang zu verinnerlichen.

 

Tiergestützte Intervention

Die tiergestützte Intervention ist in unterschiedlichen Lebensbereichen erfolgreich. Für den Kontext Schule unterstützen Tiere vor allem psychosoziale Aspekte wie:

- Beziehung aufbauen und halten,
- Verantwortung übernehmen,
- Geduld und Ausdauer üben
- Akzeptanz und Annahme des Gegenübers
- Verlässliches Verhalten, wenn der richtige Umgang erlernt wurde.

Insbesondere Schülerinnen und Schüler, denen Konzentration schwerfällt, profitieren davon zu lernen, sich auf ein Tier einlassen, im Kontakt zu bleiben und achtsam zu sein.

Nach einem theoretischen Input durch die Therapeutin konnten kleine praktische Übungen durchgeführt werden. Das passierte teilweise ganz automatisch. Laut Kerstin Ardelt-Klügel ist die pädagogische Wirkung von Nutztieren besonders hoch, da diese stärker ihren natürlichen Verhaltensweisen folgen und eine Kontaktaufnahme mit ihnen mehr Aufmerksamkeit erfordert, als beispielsweise der Umgang mit einer Hauskatze, oder einem Hamster.

 

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