Schön geschrieben
Berenike Martin unterstützt seit August 2022 das pädagogische Team in Rabenau als FSJlerin. Auch mit einem eigenen Ganztagesangebot (GTA) bringt sie sich ins Schulleben ein: „Kalligraphie und Handlettering“. Das GTA ist ihr eine Herzenssache – und kommt bei den Schülerinnen und Schülern sehr gut an. Mittlerweile üben sich mehr als 40 Kinder aus den Klassenstufen 4 bis 8 in vier Gruppen im schönen Schreiben und Gestalten. Wir wollten mehr wissen!
Liebe Berenike, warum bietest du das GTA „Kalligraphie und Handlettering“ an?
Berenike Martin: Eigene, persönliche Karten und Briefe erstellen zu können, ist richtig cool und viel besser als gekaufte Karten. Ich habe mir alle Fertigkeiten früher selbst beigebracht, jetzt freue ich mich, dass ich mein Wissen und die Techniken weitergeben kann. Ich bemerke, dass für die Kinder das schöne Schreiben sehr wichtig ist. Viele würden gerne ordentlicher schreiben können. Aber es fällt ihnen schwer, sich bewusst Zeit für das Üben zu nehmen.
Was lernen die Kinder im GTA „Kalligraphie und Handlettering“
Ich zeige den Kindern die bekanntesten Ausgangsschriftarten und Grundlagen. Dazu machen wir Schreibübungen. Darauf aufbauend können die Schülerinnen und Schüler dann in „ihrer“ Schriftart schreiben. Auch Zeichnungen gehören beim Handlettering dazu. Wir haben bereits schöne Karten zu Halloween und Weihnachten gebastelt und gestaltet. Die Kinder können bei mir ganz frei arbeiten und sich kreativ ausleben.
Mit welchem Schreibwerkzeug arbeitet ihr im GTA?
Wir haben bisher im Handlettering schon mit den verschiedensten Finelinern, Filz- und Gelstiften gearbeitet. Jetzt beginnen wir mit dem Thema Kalligraphie. Momentan nutzen alle Gruppen die Kalligraphie-Pinsel mit eingebautem Wassertank. Er eignet sich für eine gefühlvolle Linienführung und das bewusste Schreiben mit Wassermalfarben. Bald schwenken wir auch schon zu Feder und Tusche um. Da geht es dann vorwiegend um ein schönes und filigranes Schriftbild. Auch hier können die Kinder verschiedene Schriftarten ausprobieren und natürlich ihre ganz eigene „Handschrift“ entwickeln. Das Ziel ist es, dass am Ende des Schuljahres alle Kinder einen wunderschönen, mit Feder und Tusche geschriebenen Brief in der Hand halten können.
Welche Kompetenzen trainieren das Handlettering und die Kalligraphie?
In erster Linie üben sich die Kinder im bewussten Schreiben, in Konzentration und Kreativität. Auch das Selbstbewusstsein wächst, vor allem wenn man erkennt, dass das Unperfekte gar nicht schlecht ist, sondern dem Schriftstück das „gewisse Etwas“ verleiht. Außerdem möchte ich zeigen: Auch mit Strichen kann man ein Gefühl zum Ausdruck bringen! Im alten China wurde die Kalligraphie ja vorwiegend zur Darstellung von Empfindungen genutzt. Auch für Kinder kann das kunstvolle Schreiben ein gutes Ventil für Gefühle sein.
Welche Momente in deinem GTA „Handlettering und Kalligraphie“ sind besonders schön?
Ich freue mich immer, wenn die Kinder selbst kreativ werden und Vorschläge von mir nicht nur annehmen, sondern auch weiterentwickeln. Wenn sie nach ein bisschen Übung eine schwierige Zeichnung oder Schriftart selbst umsetzen können, sind nicht nur sie stolz – ich auch! Insgesamt haben wir immer eine tolle Atmosphäre unter den Teilnehmenden und natürlich viel Spaß.
Vielen Dank für das spannende Gespräch und weiterhin viel Spaß und Erfolg im Ganztagsangebot „Kalligraphie und Handlettering“.
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