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Präventionsangebot „Trau Dich!“


Das Thema Kinderschutz hat an den Bildungseinrichtungen der DPFA Akademiegruppe große Bedeutung. Auch an unseren DPFA-Regenbogen-Schulen Rabenau gibt es hierzu ein Konzept, welches kontinuierlich umgesetzt, vertieft und erweitert wird.

Ziel ist es, Kinder zu stärken und zu sensibilisieren, um sich selbst vor Missbrauch und Gewalt zu schützen und im Fall der Fälle Hilfe zu holen. Mitarbeitende sollen geschult werden, den Kindern unterstützend zur Seite zu stehen und Gefahrensituationen zu erkennen.

Die Statistik spricht eine erschreckend klare Sprache: Durchschnittlich sitzt in jeder Klasse mindestens ein Kind, das von Kindeswohlgefährdung betroffen ist. Ein Kind muss statistisch gesehen sieben Personen ansprechen, bis es gehört wird. Die DPFA Akademiegruppe als Trägerin der DPFA-Regenbogen-Schulen hat deshalb bereits 2021 die Fachgruppe „Kinderschutz“ ins Leben gerufen, die in alle Standorte hineinwirkt. Die Erarbeitung und zukünftige Umsetzung der Kinderschutzkonzeption an den Standorten und die Etablierung von Kinderschutz als gelebte Grundhaltung in allen Einrichtungen sind erklärte Ziele der Fachgruppe.

 

Kinder stark machen

Teil des Kinderschutzkonzeptes unserer Schulen war das Präventionsprogramm „Trau Dich!“ zur Vorbeugung sexuellen Missbrauchs und Gewalt, welches in der Grundschule mit den Kindern aller Klassenstufen erstmalig stattgefunden hat. In der rund 70-minütigen Angebotseinheit haben die Kinder gelernt, vermeintlich unangenehme Gefühle wahrzunehmen und diese anzusprechen und zu artikulieren. Sie trainierten, ihre persönlichen Grenzen zu zeigen und wurden dafür sensibilisiert, sich bei Unsicherheiten oder Unwohlsein an vertrauensvolle Ansprechpersonen zu wenden.

 

Smiley-Karten am Boden, darum Menschen
Mädchen vor Pinnwand
Leporello
Smileys

Interaktiv und altersgerecht wurden die Kinder durch das Projekt geführt. Dafür wurde der Bewegungsraum gemütlich eingerichtet. Fotos: DPFA Rabenau

 

In den Klassen 1 und 2 lag der Fokus des Projektes auf dem Umgang mit Unbehagen und unangenehmen Gefühlen. Die Klassen 3 und 4 arbeiteten in zwei Gruppen, getrennt nach Jungen und Mädchen. Hier haben die Durchführenden einen geschützten Raum für die Kinder geschaffen, da in dieser Altersklasse Scham und Unbehagen gegenüber dem anderen Geschlecht, aber auch gegenüber der Thematik die Beschäftigung mit den Themen beeinflussen. In diesen Klassenstufen schlug das Präventionsangebot eine Brücke zum Lehrplan-Thema „Mein Körper“, welches im Sachunterricht behandelt wird. Die Lehrerinnen dieser Klassenstufen haben so einen Bezug zum Lehrplan hergestellt und das Thema zeitlich an das Projekt gekoppelt. Die inhaltliche Arbeit wurde von anschaulichen Leporellos und einer spielerischen Auseinandersetzung mit dem Thema begleitet, zum Beispiel um zu zeigen, wie eine geeignete Abwehrreaktion aussehen kann.

 

Strategische Ziele des Kinderschutzes am Standort Rabenau:

- Wir sensibilisieren und stärken Kinder: neben der Allgemeinbildung legen wir Wert auf psychosoziale Bildung und Persönlichkeitsbildung.
- Wir beziehen Eltern ein: Sie erhalten Informationen über die Durchführung der Projekte, Reflexion im Nachgang und Auseinandersetzung sind erwünscht.
- Wir enttabuisieren die Thematik sexueller Missbrauch und Gewalt im Kontext Schule.
- Wir schaffen Strukturen, um Kinderschutz zu leben.
- Wir vernetzen uns mit professionellen Hilfestrukturen.

Für Rückfragen und Austausch zu dem Thema steht den Schülerinnen und Schülern sowie den Eltern unser Schulcoach Janie Thomann zur Verfügung: Tel.: 0351 64 63 03 037; E-Mail: janie.thomann@dpfa.de

 

Ergebnis und Ausblick

Die Kinder zeigten in der Veranstaltung viel Vertrauen in ihre Klassengemeinschaft und gegenüber den Pädagoginnen und Pädagogen. Sie fühlten sich ermutigt, sich zu äußern. Im Anschluss an das Projekt haben die Schülerinnen und Schüler gelernte Aussagen, um sich zu schützen, weiter geübt und ausprobiert. Sie haben mit den Pädagoginnen und Pädagogen in Schule und Hort noch über die Themen gesprochen und viele Fragen gestellt. Die Problematik der sexuellen Gewalt wurde von der gesamten Schulgemeinschaft aufgenommen und somit entstigmatisiert. Aufbauend auf das erste Modul wird es im kommenden Schuljahr eine Weiterführung des Projektes geben. Dabei unterstützen wieder die Referentinnen der Familienberatung der Diakonie Freital/Dippoldiswalde.