Zum Inhalt springen

Hoch hinaus!


8.30 Uhr ging es los in Rabenau. Die Oberschülerinnen und Oberschüler der Klassen 9 und 10 machten sich im Bus auf den Weg ins Vogtland. Die Deutsche Bahn Netz AG hatte Mitte September zu Schüler-Praxistagen zur Elstertalbrücke eingeladen. Dort findet gerade die Generalinstandsetzung der Brücke statt – und es gab eine Menge zu erfahren und zu entdecken.

 

Frau hält Präsentation
Das Team der DB Netz AG informierte über die Brücke und deren Instandsetzung. Hunderte Beteiligte arbeiten hier zusammen an diesem Großprojekt. Foto: A. Hering

Ungeahnte Dimensionen

Im Vogtland angekommen, hielt Projektleiterin Dipl.-Ing. Elke Hering einen kurzen Vortrag über die Brücke. Sie gilt als zweitgrößte Ziegelbrücke der Welt und ist derzeit das größte eingerüstete Bauwerk Europas. Von 1846 bis 1851 wurde sie mit ca. 12 Millionen Ziegeln erbaut. Die Sanierung der denkmalgeschützten Brücke soll bis 2025 andauern. Die Dimensionen des Baus und der Instandsetzung beeindruckten die Jugendlichen sichtlich.

 

Schüler in Warnweste und Helm vor Mauerwerk
Direkt vor Ort konnten sich die Jugendlichen bei den Firmen über Ausbildungen und Berufsgruppen informieren. Foto: A. Hering

Die Projektleiterin gab auch Einblick in die technische, ökonomische und symbolische Bedeutung von Brücken und erläuterte die Aufgaben der vielen einzelnen am Projekt beteiligten Berufe. Die Schülerinnen und Schüler hatten so die Möglichkeit unterschiedlichste relevante Berufsfelder kennen zu lernen: vom konstruktiven Ingenieurbau über technische Zeichner bis zum Kranführer. Besonders spannend, mitunter auch überraschend für die Jugendlichen war die Komplexität der Baustelle und der technischen Berufe zu erfassen. Das Zusammenwirken dutzender Gewerke und Berufsbereiche, zu denen zum Beispiel auch Denkmal- und Artenschutz gehören, beeindruckte die Zuhörerinnen und Zuhörer. Und: der Bauleiter Martin Raudszus absolvierte seinerzeit eine berufsbegleitende Ausbildung zum Bautechniker bei der DPFA in Leipzig

 

Drei Jugendliche konstruieren eine Brücke
Hält die Brücke der Belastung stand? Nach den Vorträgen wurde es beim Bau der Modelle ganz praktisch. Foto: A. Hering

Brücken bauen im Selbstversuch

Schließlich konnten sich die Rabenauer Schülerinnen und Schüler selbst ausprobieren. Sie sollten eigene Brückenmodelle entwerfen und mit Papier, Holz oder Ton bauen. Dann gab es eine Belastungsprobe für die Bauwerke. Und siehe da: Einige der aus Papier gebauten Brückenmodelle hielten bis zu zwei Ziegelsteine aus!

Auch die Erzeugung von 3D-Modellen mittels modernster Technik wurde gezeigt und schließlich ging es tatsächlich hoch hinaus. Die Jugendlichen begaben sich auf 70 Meter Höhe, auf die aktive Baustelle der Elstertalbrücke. Der Ausflug blieb nicht ohne Schreck-Momente, denn jeder ankommende Zug löste ein automatisches Warnsignal aus.

 

Jugendliche in Warnwesten vor einem Zug
Achtung, Zug kommt! Die Exkursion ermöglichte den Jugendlichen einmalige Aus- und Einblicke. Foto: A. Hering

Der Wert von Exkursionen

Lehrer Andreas Hering initiierte und begleitete die Exkursion der Schülerinnen und Schüler. Er schätzt die Bedeutung von solchen Exkursionen sehr hoch ein: „Exkursionen sind wertvolle Ergänzungen zum schulischen Lernen, denn sie gewähren Einblicke in die Lebensrealität, auf die die Schule vorbereiten soll. Für die Schülerinnen und Schüler ist es eine motivierende und spannende Möglichkeit, die gelernten Inhalte in einen realen Kontext zu stellen, einmalige Erfahrungen zu sammeln und ihrem eigenen Weltbild ein weiteres Puzzlestück hinzuzufügen. Im Falle dieser Exkursion haben sie außerdem vielfältige Berufe kennengelernt, von denen man sonst eher weniger erfährt.“

 

Sie wünschen sich eine Schule, in der praxisnaher Unterricht und die Berufsorientierung einen hohen Stellenwert haben? Bewerben Sie sich jetzt für einen Platz!

Zur Anmeldung für die Oberschule