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Der Weg ist das Ziel


Das selbstorganisierte Lernen genießt an den DPFA-Regenbogen-Schulen Rabenau einen hohen Stellenwert. An der Oberschule können Schülerinnen und Schüler zwischen verschiedenen Lernbüros wählen und dort eigenständig Wissen erarbeiten, vertiefen oder neu entdecken. Eines der Lernbüros ist der Bildung für nachhaltige Entwicklung gewidmet. Dort können sich die Jugendlichen selbst Projekte suchen, die in Verbindung zu den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der UN stehen. Sechs Schüler versammelten sich dort regelmäßig, um ein besonderes Projekt zu planen.

 

Hände halten Wanderkarte
Mit der Wanderkarte begann die Planung der Tour. Sie war den Schülern ein treuer Begleiter - und baute eine Brücke zum Fach Geografie. Foto: DPFA Rabenau.

Ideenwerkstatt Lernbüro

Die Idee entstand im gemeinsamen Gespräch nach den Sommerferien. „Herr Subklewe hat etwas von seinen Wandertouren erzählt und so haben wir darüber geredet, ob man das nicht auch einmal machen könnte“, erzählt der Schüler Jeremias. Die sechs Schüler der Klasse 8 setzten sich das Ziel, eine Wandertour durch die Sächsische Schweiz zu planen und durchzuführen. Bevor Sie Zelt, Topf und Schlafsack zusammenpacken konnten, gab es viel zu tun. Julian Subklewe vom Team der Oberschule begleitete den Prozess der Planung und auch die Umsetzung.

Die Projektgruppe hat eigenständig Pack- und Einkaufslisten erstellt, die Karte studiert, An- und Abreise geplant und sich über die Regeln im Nationalpark sowie über den Zugang zu Trinkwasser informiert. Dafür hatten die Jungs 4 Wochen lang je einen Unterrichtsblock zur Verfügung.

 

Wanderweg mit Blick auf die Landschaft
Auf dem Forststeig gab es schöne Ausblicke, interessante Einblicke und jede Menge gute Laune. Foto: DPFA Rabenau

Lebensnahes Lernen

Schulleiterin Irina Pistorius stand dem Projekt von Anfang an unterstützend zur Seite: „So muss Schule sein, das ist lebensnahes und selbstorganisiertes Lernen. Ich bin begeistert.“ Nach vier Wochen stellten die Schüler der Schulleitung ihr Projekt in einer Präsentation und einer anschließenden Fragerunde vor. Dabei zeigten sie, wie viele praktische Lehrplaninhalte in ein solches Projekt einfließen: das Anwenden von Deutsch beim Schreiben des Tagebuchs, Geografie beim Kartenstudium, Informatik bei dem Erstellen der Präsentation oder Wirtschaft, Technik und Haushalt/Soziales (WTH) beim Planen und Organisieren.

 

Zelt im Wald
Wer wollte, konnte sein Zelt aufschlagen und mit den Geräuschen des Waldes einschlafen. Foto: DPFA Rabenau

Wanderschuhe an und los!

Schließlich packten die Schüler Zelt, Topf und Schlafsack ein und zogen gemeinsam mit Elternsprecher Thomas Genschmar und Julian Subklewe zwei Tage durch das Elbsandsteingebirge. Von Königstein aus wanderte die Gruppe los und steuerte einen der Biwak-Plätze im Nationalpark an. Das Essen kochten die Schüler selbst und ließen den Abend dann am Kamin ausklingen, um für den nächsten Tag Kräfte zu sammeln. „Es war auch spannend, sich mal von einer anderen Seite kennenzulernen, wir konnten hier auch mit den Lehrern viel entspannter umgehen als sonst in der Schule“, berichtet Schüler Tom eine seiner Erfahrungen. „Nachts habe ich neben dem Zelt ein Wildschwein gehört, da sind wir nochmal mit den Taschenlampen raus, um zu gucken“, ergänzt Jeremias.

 

Schüler von hinten mit großen Rucksäcken auf Wanderweg
Die Wanderung lief - dank sehr guter Vorbereitung - problemlos! Foto: DPFA Rabenau

Projektmanagement hautnah

Ihre Erfahrungen fassten die Schüler in einem Tagebuch zusammen. Dort haben sie Tagesberichte, aber auch subjektive Eindrücke und Erlebnisse festgehalten. Ihre Erfahrungen teilen sie mit ihrer Klasse im Klassengesprächskreis. Das Tolle an dem Projekt sei vor allem, sich selbstwirksam zu erleben. Tom haben Planung und Wanderung großen Spaß gemacht: „Am besten war, dass wir alles selbst entscheiden konnten, sowohl im Lernbüro als auch auf der Tour. Der Lehrer hat nur Tipps gegeben.“ In der Vorbereitung und Umsetzung sammelten sie viele praktische Lernerfahrungen. Die Jugendlichen zeigten, dass sie ein Projekt managen sowie Verantwortung übernehmen können und wollen.

 

Jungen und Mann beugen sich über einen Tisch
Zum Tag der offenen Tür im November präsentierten die Jungen der Klasse 8 ihr Projekt einer interessierten Öffentlichkeit. Foto: DPFA Rabenau

Lernen für die Zukunft

Eins steht für die Jungs fest: Im kommenden Jahr wollen sie wieder starten und hoffen darauf, eine Woche unterwegs sein zu dürfen. Der Elternsprecher der Klasse 8, Thomas Genschmar, begleitete das Projekt ebenfalls und ist begeistert: „Wir als Eltern sind dankbar, dass die Schulleitung so dahintersteht und die Lehrer sich engagieren, das würde auch nicht jeder mitmachen.“

Andere Eltern äußerten sich im Nachgang ebenfalls positiv: „Genau solche Aktionen habe ich mir bei der Wahl der Schule erhofft. Unsere volle Unterstützung können Sie für solche lebensnahen und übergreifenden Projekte immer mit einplanen!“

Das selbstorganisierte Lernen macht fit für die Zukunft. „Ich hoffe, dass sich weitere engagierte Schülerinnen und Schüler mit ihren Ideen melden“, so Julian Subklewe. Themen, rund um das Thema Nachhaltigkeit, gäbe es schließlich genug.

 

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