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Podcasts im Unterricht


Digitale Medien gehören längst zum Alltag unserer Schülerinnen und Schüler. Mit innovativen Lehrmethoden eröffnen wir neue Lernräume und setzen deshalb auch auf Podcasts als Unterrichtsformat. 

Freunde, die gemeinsam einen Podcast aufnehmen
Mit Laptop und Mikrofon erschließen sich Jugendliche Unterrichtsinhalte auf ganz neue Weise. Foto: Freepik

Warum Podcasts?

Viele Schülerinnen und Schüler hören bereits regelmäßig Podcasts. Sie sind daher ein Lernmedium das vertraut ist und Spaß macht. Beim Erstellen eines Podcast steht nicht nur die Wissensaufnahme im Mittelpunkt, sondern die kreative Auseinandersetzung mit lehrplanrelevanten Themen. Im Geschichtsunterricht etwa haben Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 7 und 9 Podcasts zur Reformation oder zum Volksaufstand am 17. Juni 1953 produziert. Auch in Wirtschaft-Technik-Hauswirtschaft/Soziales (WTH) und Ethik fanden Podcasts ihren Weg ins Klassenzimmer – etwa im Projekt „Diogenes“, bei dem die Themen Armut, Reichtum und Globalisierung behandelt wurden. Hier entstand sogar ein erklärender Lehrkräfte-Podcast als Einstieg ins Thema.

Zwei junge Gymnasiasten im Sprachlabor
Teamwork, Technik, Tonspur: Beim Podcasten entstehen nicht nur spannende Beiträge, sondern auch wichtige Kompetenzen fürs Leben. Foto: DPFA Rabenau

Was lernen die Schülerinnen und Schüler?

Ein Podcast-Projekt bedeutet weit mehr als nur „etwas aufnehmen“:

  •  Kreativität und Struktur: Vom Drehbuch bis zur Tonaufnahme – Ideen müssen entwickelt, Inhalte gegliedert und umgesetzt werden.
  • Medienkompetenz: Die Nutzung von Aufnahme-Apps, Schnittprogrammen und digitalen Tools gehört genauso dazu wie der reflektierte Umgang mit Informationen.
  • Selbstwirksamkeit: Am Ende steht ein Produkt, das man präsentieren kann – sei es in der Klasse, zu Hause oder bei besonderen Veranstaltungen.
  • Freies Sprechen: Ohne Publikum zu sprechen, senkt die Hemmschwelle. Gleichzeitig wird die Ausdrucksfähigkeit geschult.
  • Lernen mit Langzeitwirkung: Wer einmal einen Podcast über ein Thema gemacht hat, erinnert sich deutlich länger daran – das bestätigen viele Jugendliche selbst.

Und nicht zuletzt profitieren auch Lernende mit Lese-Rechtschreib-Schwäche: Da der Schwerpunkt auf dem gesprochenen Wort liegt, treten schriftliche Hürden in den Hintergrund.

Zwei Junge Frauen mit Kopfhörern und Manuskripten
Lernen mit Mikrofon und Neugier: Schülerinnen und Schüler gestalten eigene Podcasts – ein kreativer Zugang zu komplexen Themen. Foto: Freepik

Auch für Lehrkräfte ein Gewinn

Podcasts fördern nicht nur die Selbstständigkeit der Schülerinnen und Schüler, sondern schaffen auch Raum für individuelle Begleitung. Lehrkräfte können gezielt unterstützen, Prozesse beobachten und bewerten – etwa durch begleitende Reflexionen oder das Anhören der fertigen Aufnahmen.

Zudem lassen sich Podcasts als Wiederholungsmaterial oder zur Ergänzung im Unterricht anderer Klassenstufen einsetzen.

Natürlich gibt es Herausforderungen: Technische Schwierigkeiten, die Notwendigkeit ruhiger Aufnahmeorte oder die Organisation innerhalb der Gruppe erfordern Geduld und Flexibilität. Auch das faire Verteilen von Aufgaben muss gut durchdacht sein. Doch gerade diese Aspekte fördern wichtige Kompetenzen wie Problemlösungsfähigkeit und Teamarbeit.

Ein Medium mit Potenzial

Ob Interview, Rollenspiel oder dokumentarischer Beitrag – Podcasts bieten eine Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten. Die Resonanz der Schülerinnen und Schüler ist überwiegend positiv. Die Arbeit mit Podcasts macht aus Lerninhalten lebendige Geschichten. Sie verbindet Medienkompetenz mit Fachwissen, Kreativität mit Struktur und fördert die Selbstständigkeit ebenso wie die Zusammenarbeit.